Der Sultan

Der Geburtstag des Sultans, der 18. November, ist ein staatlicher Feiertag, der drei weitere freie Tage nach sich zieht. Gleichzeitig feiern die Omanis ihren Nationalfeiertag. Zu diesem Anlass hängt man überall Sultansportraits auf, unter denen Militärparaden vorbeiziehen. Es finden Pferde- und Kamelrennen im ganzen Land statt sowie Folklorevorstellungen. Den Sultansportraits begegnet man allerdings bei weitem nicht nur zum Nationalfeiertag – der Sultan Qaboos ist omnipräsent: Staatsoberhaupt und Regierungschef Qaboos, der alle Macht in seinen Händen hält, wird verehrt als gütige und gerechte Vaterfigur. So sind die Bildnisse auch nicht Kopien eines offiziellen Portraits, sondern zeigen ganz verschiedene Ansichten des Sultans.

Qaboos ist der achte Sultan der Al-Bu-Said-Dynastie. Geboren wurde er 1940 in Salalah, wo er auch aufwuchs. 1958 schickte sein Vater Sultan Said bin Taimur ihn nach England, wo er eine Privatschule besuchte und die königliche Militärakademie Sandhurst absolvierte. Für ein halbes Jahr war er anschließend bei der britischen Infanterie in Deutschland stationiert. Nach dem Studium des Verwaltungswesens in England, reiste Qaboos mehrere Monate um die Welt, bevor er in den Oman zurückkehrte, um sich dem Islamstudium und der Geschichte und Kultur seines Landes zu widmen. In dieser Zeit muss es gewesen sein, dass der Thronerbe seine eignen Vorstellungen von einem modernen, weltoffenen Oman entwickelt hat. Am 23. Juli 1970 stürzte der Dreißigjährige seinen Vater in einer Palastrevolte und wurde als neuer Sultan von seinem Volk gefeiert – die „Renaissance“ und Öffnung Omans, das der alte Sultan in Rückständigkeit und Abgeschottetheit gehalten hatte, konnte beginnen.

Der Sultan gilt als weltoffen und modern, so liegt ihm etwa die Gleichberechtigung der Geschlechter am Herzen: Im Ergebnis seiner Bildungspolitik drängen so viele junge Studentinnen an die Universitäten, dass eine Männerquote eingerichtet wurde.

Und: Der Sultan liebt die Sauberkeit und Schönheit – in einem staatlichen Verschönerungsprogramm wurde Oman förmlich dekoriert. Auf dem Grün inmitten der Kreisverkehre, entlang der Autobahnen und in den Städten finden sich folkloristische Zierwerke, die den Nationalstolz der Omanis widerspiegeln: riesige Krummdolche auf Sockeln, Pferdeplastiken, Palmen aus Beton, verspielte Brunnen und Weihrauchgefäße. Männer sammeln Papiermüll von den blitzblanken Straßen. Weiße Tafeln umzäunen Baustellen, um die Stadtantlitz nicht zu verunstalten. Auch Umwelt- und Naturschutz werden im Sultanat groß geschrieben.

Eingang zum Sultanspalast
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